Jemand übermalt die 5 in einem 50er-Verkehrsschild
Man kann ja viel machen, um die Geschwindigkeiten zu reduzieren, aber so bitte nicht! (Fotomontage)

Zuerst einmal eine Warnung vorneweg: Alleine wird man es kaum schaffen können, Tempo 30 deutschlandweit einführen zu können. Bei dem Versuch, derart große Ziele zu erreichen, wird man nur ganz schnell ein Burn-Out-Kandidat und von Depressionen geplagt.

Wenn Sie also was machen möchten, dann setzten Sie sich kleinere Ziele. Beispielsweise, in der Straße in der Sie wohnen, Tempo 30 für die Nacht zu erreichen. Dann stehen die Chancen besser, auch mal Erfolge zu haben. Und wenn viele Menschen kleine Schritte machen, sind wir hoffentlich irgendwann so weit, dass diese Webseite überflüssig wird, weil wir flächendeckend Tempo 30 innerorts haben.

Tempo 30 für die eigene Straße beantragen

Als Anwohner einer Straße, haben Sie das Recht Schutz vor Lärm, Schadstoffen, Erschütterungen und der gleichen zu beantragen. Wenden Sie sich dazu an Ihre Verkehrsbehörde. Diese muss dann eine Ermessensentscheidung fällen. Sollte diese gegen einen Schutz ausfallen, haben Sie die Möglichkeit diesen vor Gericht einzuklagen. (Bitte beachten Sie, dass diese Webseite keine Rechtsberatung darstellt. Wenden Sie sich hierzu an einen Rechtsanwalt.)

Bürgerantrag an den Stadtrat

In den meisten Bundesländern besteht die Möglichkeit, mit einem Bürgerantrag dem Stadtrat einen Vorschlag zu unterbreiten. Nutzen Sie diese Möglichkeit und beantragen Sie Tempo 30 für eine Straße oder einen Bereich in ihrer Gemeinde. (Wenn Sie wollen, können Sie diesen auch gleich mit einer Presseerklärung in der Gemeinde bekannt machen.)

Selbst wenn der Antrag abgelehnt wird, die Ideen bleiben in den Köpfen der Ratsmitglieder und der Stadtverwaltung. Und es ist durchaus möglich, dass durch diese Idee andere (positive) Veränderungen in Ihrer Stadt angestoßen werden, mit denen Sie gar nicht gerechnet haben.

Öffentliche Parkplätze reduzieren

Man kann sich auch dafür einsetzen, dass die Anzahl der öffentlichen Parkmöglichkeiten in der Stadt reduziert wird.

Auch wenn das ungewöhnlich klingen mag, haben andere Städte, allen voran Kopenhagen, damit gute Erfahrungen gemacht: Wenn öffentliche Parkplätze fehlen, wird das Autofahren unattraktiver und gleichzeitig kann man den gewonnenen Platz für andere Verkehrsteilnehmer nutzen, sei es als Begrünung um sich auf der Straße wohler zu fühlen, oder sei es zur Verbreiterung der Wege von Radfahrern und Fußgängern.

Der Vorteil vom Entfernen der Parkplätze ist ganz klar der, dass dieser Prozess schleichend erfolgen kann und dadurch auf weniger Widerstand stößt. Die Reduktion der maximalen Geschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h kann man hingegen kaum in Zwischenschritten erreichen.

Darüber reden

Auch kleine Dinge können Großes bewirken: Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das Thema. Je mehr Leute sich mit Tempo 30 beschäftigen, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich hier etwas ändert.

Mitarbeit beim FUSS e.V.

Sie können auch bei uns, im FUSS e.V. mitmachen. Es gibt inzwischen einige Ortsgruppen und es werden ständig mehr. Vielleicht gibt es ja auch eine in Ihrer Nähe? Wenn nicht, gründen Sie einfach eine!

Spenden

Und zuletzt: Wenn Sie nicht die Zeit haben, selbst aktiv zu werden, können Sie unsere Arbeit auch gerne mit einer Spende unterstützen. Auch auf diese Weise können Sie mithelfen!